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Willkommen im Backstage Bereich.


Auch wenn ich mich hier an die Kolleginnen und Kollegen wende, die selbst als Interim-Manager arbeiten - oder es in Erwägung ziehen - , seien Sie auch herzlich willkommen wenn Sie nicht zu diesem Kreis zählen. 

Ich teile hier meine Erfahrungen und Ansichten in der Hoffnung, dass sie anderen nützlich sind. Das was Sie hier lesen ist dementsprechend meine subjektive Sichtweise. Ich wünsche Ihnen spannende Lektüre!

Falls Sie ein Feedback geben möchten: ich werde meine Blog-Artikel auch über mein LinkedIn Profil https://www.linkedin.com/in/wolfgangkuhl/ teilen.


 

Keine Sorge, ich bin nicht dem royalen Größenwahn verfallen. Es geht hier weniger um das Ausrufen eines neuen Feudalherrschers, als um die Kommunikation der Aufgaben eines Interim Managers. Warum ich das wichtig finde:

Es ist eine finale Nagelprobe, ob beide Seiten das selbe unter der Aufgabe des Interim Managers verstehen. Mir ist es schon passiert, dass ich erst nach mehreren Verhandlungsrunden zu einem Mandat bemerkte, dass wir offensichtlich aneinander vorbei geredet hatten. Da es die ganze Zeit um einen Teamleiter in der IT-Organisation ging, von dem man sich trennen wollte, war ich der Meinung, dass diese Position interimistisch besetzt werden sollte - der Provider dachte das selbe. Erst gegen Ende eines längeren Gespräches mit dem Klienten dämmerte es mir, dass man sich - wenn überhaupt - erst später trennen wollte. Meine direkte Frage, was denn dann mein Job Title wäre, konnte der Klient nicht so richtig beantworten. Kein Beweis, aber ein Indikator dafür, dass der Klient selbst nicht so genau weiß, warum er einen Interim Manager braucht. Solche Mandate kann man annehmen, sie bergen aber das Risiko, das während der Laufzeit Missverständnisse auszuräumen sind und die Sache letztendlich unbefriedigend für alle Beteiligten ausgeht.

Ein sauberer Start: Wenn der Auftraggeber Sie z.B. als Leiter des Applications-Teams angeheuert hat, sich dann aber scheut, dies klar und deutlich im Unternehmen zu kommunizieren, überlässt man den Mythen das Feld. Statt des in Wirklichkeit anvisierten Teambuildings wird von allen Beteiligten vielleicht von einer Sanierungsmaßnahme ausgegangen. Diese Mythen wieder auszuräumen, kann einen beträchtlichen Teil Ihrer Zeit und Energie als Interim Manager verbrennen. Das Argument, dass man keine schlafenden Hunde (bzw. Stakeholder wie die Gesellschafter oder den Betriebsrat) wecken möchte, entlarvt eigentlich nur das Motto: wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass. 

Selbstschutz: Wenn Sie keinen eindeutigen Jobtitle haben, können Sie für alles und nichts verantwortlich sein. Wenn Sie aber z.B. Interim Head of IT Infrastructure sind, ist damit klar, dass Sie keine Verantwortung für die Softwareentwicklung tragen.

Die Bitte nach einer wirksamen Inthronisierung hat in diesem Sinne nichts mit Geltungsdrang, sondern mit einer professionellen Herangehensweise zu tun. 

Heute startet eine Serie zu Mythen aus der Berufswelt, aus der Wirtschaft oder einfach auch aus dem privaten Leben. Einen Mythos muss ich gleich hier und jetzt entlarven: Es werden nicht alle Mythen "gebusted". Bei einigen wird sich nämlich herausstellen, dass es sich gar nicht um einen Mythos, sondern um eine Tatsache handelt. Bei einigen wird man das nicht so genau entscheiden können und Sie werden sich mit meiner persönlichen Meinung begnügen müssen. Aber ich verspreche es: Einige Mythen werden wir nach allen regeln der Kunst platzen lassen. Der Plural im letzten Satz deutet es schon an: an dieser Serie arbeite ich nicht allein, sondern zusammen mit meiner Co-Autorin Marie Sophie Kuhl.

Was erwartet Sie? Hier schon mal ein Teaser:

  • 70% der Kommunikation ist non-verbal
  • Mitarbeiter können nicht durch Geld motiviert werden
  • Schlechte Angewohnheiten können durch Willenskraft überwunden werden
  • Deutschland ist abgeschlagen bei der Digitalisierung
  • Wasserfall Projekte sterben aus
  • e-Autos haben eine schlechte Öko-Bilanz
  • Nachhaltigkeit ist schlecht für die Wirtschaft
  • Zitat Bill Gates: 640K ought to be enough for anybody
  • Als Manager darf man sich nicht durch seine Emotionen leiten lassen
  • Home Office ist genauso produktiv wie On Premise

Ich bin ehrlich: bei den meisten "Mythen" weiß ich selbst noch nicht, was das Ergebnis sein wird und ich freue mich schon auf die Nachforschungen. Es wäre mir eine Freude, wenn Sie beim ersten Artikel im nächsten Monat dabei sind.

 

 

 

 

 

Manche Anforderungsprofile für Interim Mandate erscheinen mir als ein Sammelsurium an Anforderungen, die die letzten zehn Jahre liegen geblieben sind und die jetzt ein Interim Manager in einem sechsmonatigen Projekt wuppen soll. Neben der Führung des IT-Bereiches soll das S/4HANA Projekt jetzt endlich zum Abschluss gebracht werden, die IT-Strategie konzipiert, die ISO 27001 Zertifizierung vorbereitet, die Neuausrichtung des ITSM projektiert und die Stellenbeschreibungen der IT-Mitarbeiter überarbeitet werden. Und wo wir gerade dabei sind: bitte noch die entsprechenden Betriebsvereinbarungen mit dem Betriebsrat verhandeln und das Vendor Management nicht aus den Augen verlieren. Das Problem hier: Zeit.

Eine zweite Problemdimension wird oft erst beim zweiten Hinsehen deutlich: Interessenskonflikte. Wenn ich als Interim Manager einer Organisation einen Teamleiter coache, gleichzeitig aber für dieses Team eine Make or Buy Empfehlung entwickeln soll, erzeugt das für mich einen - zumindest emotionalen - Konflikt. 

Als Manager ist es auch Ihre Aufgabe, Zeitmangel und Interessenskonflikte zu managen. Der erste Schritt dabei ist, diese Problematiken frühzeitig zu identifizieren und zu thematisieren, möglichst bereits in der Auftragsklärung. Der zweite Schritt ist - wie so oft im Managementalltag: priorisieren. Welche Punkte haben für den Kunden die höchste Priorität, was sollte auf jede Fall nach der zur Verfügung stehenden Zeit als Ergebnis auf dem Tisch liegen. Außerdem: steht Leadership oder Beratung im Vordergrund?

Meine Antwort auf die Frage, die dieser Blog-Artikel stellt, lautet: Ja, Beratung und Interim Management geht gleichzeitig. Ich würde sogar behaupten, es gibt keine Mandate, wo der Interim Manager nicht auch als Berater tätig ist. Aber das hat seine Grenzen, eine Priorisierung ist notwendig.

In Gesprächen mit Klienten habe ich oft eine Leiter als Bild vor Augen: der Klient beschreibt die letzte Sprosse der Leiter, den Reifegrad, den er für seine Organisation erreichen will. Während meines Mandates kann ich dem Klienten ein oder zwei Sprossen weiter nach oben helfen - je nach Dauer des Mandates. Wenn die Organisation schon auf der vorletzten Sprosse steht: fein. Aber wenn die Organisation noch unten auf dem Boden vor der Leiter steht, muss man ehrlich darüber sprechen, dass die letzte Sprosse nicht innerhalb des Mandates erreicht sein wird. Man kann die letzte Sprosse aber trotzdem im Auge behalten: Think Big, Start Small.

 

Als Interim Manager ist man in der Regel eine One-Man-Show bzw. One-Woman-Show. Wenn die Auftragslage gut ist, kommen manche Tätigkeiten manchmal zu kurz. Dazu gehören für mich z.B.:

  • Zeitnachweise führen und einreichen
  • Belegeinreichung und sonstige Abstimmung mit dem Steuerberater
  • Internetpräsenz updaten (LinkedIn, Xing, eigene Internetseite, Daten in Provider-Portalen)
  • Datensicherung
  • Beschaffung Büromaterial
  • Unterkünfte und Fahrgelegenheiten buchen

Immer wieder muss man dann einen Bürotag einlegen, um diese administrativen Tätigkeiten nachzuholen. Bürotage kann man aber zum einen nicht abrechnen, zum anderen lässt einem der Auftrag manchmal auch nicht genug Zeit und Energie dafür. Ich habe mich vor einiger Zeit deshalb dafür entschieden, eine studentische Hilfskraft mit diesen Aufgaben zu betrauen - und wurde damit zum Arbeitgeber. Hier ein paar Punkte, die dabei zu beachten waren.

Payroll

Die Fixkosten für eine funktionierende Gehaltsabrechnung sind nennenswert und bei nur einem Beschäftigten lohnt sich das selber machen nicht. Die gute Nachricht: der Steuerberater Ihres Vertrauens wird Ihnen hier wahrscheinlich ein gutes Angebot machen, weil es hier durch die Menge an Abnehmern dieser Leistung eine gute Kostenverdünnung gibt. Außerdem kann der Steuerberater die Gehaltskosten dann gleich richtig für Sie buchen.   

Krankenkasse

Für Werkstudierende sind grundsätzlich keine Krankenkassenbeiträge (auch nicht für Pflege- oder Arbeitslosenversicherung) zu entrichten. Trotzdem wird die Krankenkasse bei dem Arbeitgeber abbuchen, da für die Rente Versicherungspflicht besteht. Der/die Studierende tut also zusätzlich etwas für die Altersvorsorge.

Berufsgenossenschaft

Ihr Unternehmen muss bei der BG (in meinem Fall die VBG) gemeldet werden. Dies kann auch durch den Steuerberater erfolgen. Die Jahresbeiträge liegen in meinem Fall bei ca. 50€.

Arbeitsvertrag

Ein Arbeitsvertrag kommt auch zustande, wenn nichts schriftlich vereinbart wird und einfach mit der Arbeit begonnen wird. In diesem Fall gelten die einschlägigen gesetzlichen Bestimmungen. So lange der Betrieb weniger als zehn Vollzeitmitarbeiter hat, gilt der gesetzliche Kündigungsschutz nicht.

Steuerberater

Ich habe alle HR Tätigkeiten von der Anmeldung bei Behörden bis zur Payroll meinem Steuerberater übergeben. Die Kosten dafür sind überschaubar und ich kann sicher sein, dass an alles gedacht ist.

Lohnt sich das?

Das lässt sich leicht überschlagen. Ich arbeite ca. einen Tag pro Monat, um die Studentische Hilfskraft zu finanzieren. Wenn ich selbst für alle in Frage kommenden Tätigkeiten (siehe Bullet Points weiter oben) mehr als einen Tag brauche, lohnt es sich zumindest finanziell.

Muss ich mir Sorgen machen, dass ich als "Boomer" schwerer an Aufträge komme?

Nach meiner Erfahrung als IT Interim Manager: Nein. Im Gegenteil.

Organisationen, die sich nach einem Interim Manager umsehen, suchen oft keine Experten für ein bestimmtes IT Fachgebiet wie SAP S/4HANA oder Python Softwareentwicklung. Dafür gibt es ein großes Angebot seitens der Hersteller, Partner und Beratungshäuser. Klienten sind meistens vielmehr auf der Suche nach einem stabilisierenden Faktor, jemand mit Führungs- und Lebenserfahrung, der krisenerprobt und emphatisch ist. Jemand, der ein Team oder ein Projekt wieder in ruhiges Fahrwasser manövriert. Solche Profile bringen 25jährige eher selten mit.

Heißt das, dass ich als IT Interim Manager gar keine Ahnung von IT haben muss?

Auch wenn man als IT Interim Manager ohne tiefes Fachwissen in einem Spezialgebiet auskommen kann, braucht man ein solides Grundwissen über die gesamte Bandbreite der Business IT. Der sichere Umgang mit Microsoft 365 Applikationen, insbesondere Teams, wird von den meisten Kunden als selbstverständlich vorausgesetzt. Grundlagenwissen über ERP-Systeme, Cloud Computing, Netzwerk- und Servertechnologie, Software Engineering / DevOps, Softwarelizenzierung und Digital Workplace sind aus meiner Sicht ebenfalls ein Muss. Viele Mandate als IT Interim Manager erfordern eher den Generalisten als den Spezialisten. Betonung auf "eher". Es gibt natürlich auch Mandate, die Spezialwissen erfordern.

Egal, ob man nun Spezialist auf einem bestimmten Gebiet ist oder nicht: Kunden gehen davon aus, dass Sie sich in kurzer Zeit in komplexe Sachverhalte einarbeiten können. Da lohnt es sich manchmal eher, ein oder zwei Wochenend-Schichten einzulegen, um zum einem bestimmten Thema "Up To Speed" zu kommen, als dieses Defizit durch das ganze Mandat zu schleifen.

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